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Kompletteinbruch nach knapp 50 Minuten

M-BOL: TSB Horkheim 2 – TSG

Endergebnis: 31 : 24

Halbzeit: 13:15

Für die TSG spielten: Uli Burkhardt, Leon Hönig (beide Tor), Jan Stephan (6/1), Ayoub Arrouk, Jakob Dietrich (2), Marco Stettenheim, Miko Schimoneck (4), Luca Stüß, Heiko Hornef (4), Pascal Berger, Chris Rieger, Joon Seifert, Vasil Vitanov (8/1)

Viel vorgenommen hatten sich die Handballer aus Schwäbisch Hall für ihr
zweites Saisonspiel. Über weite Strecken der Partie sahen die Gäste auch
wie die sicheren Sieger aus, mussten sich aber am Ende deutlich
geschlagen geben.
In einer hektischen ersten Halbzeit präsentierte sich die TSG offensiv
wie defensiv recht überzeugend, einzig die Chancenverwertung ließ erneut
zu wünschen übrig. Mit seinem unwiderstehlichen Zug zum Tor sorgte vor
allem Kraftpaket Vasil Vitanov für stetige Gefahr. Sieben Treffer noch
vor der Pause belegen, dass sich der Linkshänder wieder einmal in
bestechender Form befindet. Das gleiche gilt für Keeper Leon Hönig, der
ein sicherer Rückhalt für seine Vorderleute war.
Mehrfach im Fokus stand außerdem das Schiedsrichtergespann
Leykauf/Schwing. Auf beiden Seiten verteilten sie zahlreiche
Zeitstrafen, am Ende sollten es insgesamt 15 Hinausstellungen werden.
Schwierig für Schwäbisch Hall: Der Goalgetter Vitanov wurde bereits in
der 14. Minute zum zweiten Mal des Feldes verwiesen, wandelte also
bereits zu Beginn des Spiels am Rande einer Roten Karte.
Insgesamt wirkten die Siederstädter aber klar überlegen und die knappe
Pausenführung deutlich zu niedrig.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte die TSG ihren souveränen Auftritt
fort. Obwohl Vitanov nun nicht mehr so zum Zug kam wie noch in der
ersten Hälfte, setzten sich die Gäste sogar auf 16:21 ab (39. Minute).
Zwar kämpfte sich Horkheim wieder etwas heran, doch ernsthaft in Gefahr
geriet Hall nicht.
Doch dann brach die Schlussphase an. Beim Stande von 20:23 trat Vasil
Vitanov zum Strafwurf an und warf dem gegnerischen Keeper den Ball ins
Gesicht – eine dritte Zeitstrafe war die klare Konsequenz. Damit musste
Vitanov auf die Tribüne und seinem Team von dort aus die Daumen drücken.
Diese emotionale Situation bewirkte einen beispiellosen Bruch im Spiel
der bis dahin so souveränen Haller. Es gibt keine rationale Erklärung
für das, was plötzlich passierte. Die bis dahin führende TSG brach
völlig in sich zusammen, stellte das Abwehrspiel komplett ein und wirkte
offensiv kopf- und planlos, hektisch und überhastet. In der Konsequenz
erzielte Schwäbisch Hall tatsächlich nur noch ein einziges Tor in den
letzten knapp 15 Minuten, und dieses auch nur durch einen Strafwurf.
Fast ohne Gegenwehr sah die Mannschaft von Trainer Uli Steck zu, wie
Horkheim ausglich, vorbei- und schließlich uneinholbar davonzog.
Ratlosigkeit und Sprachlosigkeit herrschten im Haller Lager nach dieser
unerklärlichen Schlussphase. Stecks Aufgabe wird es nun sein, die Köpfe
seines Teams bis zum Heimspiel am kommenden Samstag (20 Uhr gegen HSG
Lauffen-Neipperg) wieder freizubekommen, um einen kompletten Fehlstart
noch abzuwenden.