wJA-BL: TSV Bönnigheim – TSG
Endergebnis: 30 : 31
Halbzeit: 15:18
Für die TSG spielten: Merle Immig, Esther Grimminger (beide Tor), Hanna Dietrich, Ioana Ojica, Emilia Holzinger (4), Alissa Strauss (4), Carolin Flinner (5), Helena Duis (3), Amy Gehrke (1), Luna Pardon (5/1), Amelie Gritzki (1), Hannah Lechner (2), Charlotte Schöllhammer (1), Jella Stüß (5/1)
Im vergangenen Frühjahr versucht die weibliche A-Jugend erneut, sich für die Württemberg-Liga zu qualifizieren. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings leider denkbar knapp in der zweiten Runde. So mussten die Mädels der Trainer Fritz Bernhardt und Ralph Stüß in der Bezirksliga antreten. Als Saisonziel wurde ein Platz unter den ersten Dreien ausgerufen. In die Weihnachtspause ging die Mannschaft auf Platz 2 punktgleich mit Tabellenführer Bönnigheim. Auf deutliche Heimsiege gegen Walldürn und Ludwigsburg folgten ein Unentschieden im erwartet schweren Spiel in Oppenweiler sowie ein Sieg mit einem Tor gegen Bottwar SG, bei denen die Mannschaft jeweils tolle Moral bewies und Rückstände erfolgreich aufholen konnte.
So ging es mit einem Punkt Rückstand in das direkte Duell mit Tabellenführer TSV Bönnigheim um die Meisterschaft. Im letzten Jugendspiel von Carolin Flinner, Amy Gehrke, Charlotte Schöllhammer, Jella Stüß und Esther Grimminger am frühlingshaften 9.März unter den Augen von etwa 30 Haller Fans war somit alles angerichtet für einen Handballkrimi: „Fight hard, fight fair and never give up“ und die Meisterschaft gehört der TSG.
Getragen von diesem Motto war die WJA von Beginn an sofort im Spiel und konnte durch die B-Jugendliche Emilia Holzinger direkt mit 0:2 in Führung gehen. Insbesondere über die starke Kreisläuferin Carolin Flinner gestaltete die TSG im Weiteren ihre Angriffe erfolgreich und zwang Bönnigheim bei einem Rückstand von 8:11 zur ersten Auszeit. Trotz zwischenzeitlicher 12:16 Führung bekam Bönnigheim eine halbe Minute vor der Halbzeit in Überzahl die Möglichkeit zum 16:17 Anschlusstreffer. Doch Esther Grimminger hielt und im Gegenzug konnte Emilia Holzinger auf die Pausenführung 15:18 erhöhen. Aber was sind im Handball schon drei Tore?
Wie schnell so eine Führung dahin sein kann, zeigte sich nach der Halbzeit. Binnen acht Minuten bekam die TSG vier Zeitstrafen gegen sich ausgesprochen und so konnte Bönnigheim bereits nach drei gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit auf 18:18 ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt wäre Bönnigheim Meister gewesen. Bönnigheim stellte ihre Abwehr um und nahm entweder Jella Stüß oder Luna Pardon in Manndeckung, womit die Haller zu Beginn der zweiten Halbzeit einige Probleme hatten. So ging Bönnigheim mit einer 23:21 Führung in die letzten 15 Minuten. Auf Seiten der TSG war es nun die Jüngste im Team, Helena Duis, die auf Höchstform auflief und einen Ball nach dem nächsten jeweils zum Anschlusstreffer in den Maschen versenkte. Die Gastgeberinnen spürten, dass der Haller Kampfgeist noch nicht gebrochen war, und ahnten, dass das Momentum wieder kippen könnte und reagierten mit einer Auszeit. 12 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen und Bönnigheim war noch immer Meister. Lautstark angefeuert von den Haller Fans kämpften die Mädels weiter und nun war es Jella Stüß, die den Ball erst kompromisslos aus der zweiten Reihe ins Tor warf und dann einen Siebenmeter eiskalt in den Winkel jagte – 27:26. Die Haller Abwehr wurde nun zum gewohnten Prunkstück und entschärfte gemeinsam mit Torhüterin Merle Immig einen Ball nach dem nächsten. So konnte Bönnigheim nicht auf 28:26 erhöhen, stattdessen brach Emilia Holzinger auf Halbrechts durch – 27:27 Ausgleich. Im Angriff reagierte Fritz Bernhardt und brachte für die in Manndeckung genommene Luna Pardon Alissa Strauss auf Halblinks, was sich direkt bezahlbar machte. 3:45 Minuten vor Ende war die TSG wieder Meister, Carolin Flinner traf vom Kreis zum 28:29. Als eine knappe Minute später Alissa Strauss auf 28:30 erhöhte, musste das doch einfach reichen. Aber die Linksaußen der Gastgeberinnen holte nochmals einen Siebenmeter und eine Zweiminutenstrafe gegen Helena Duis raus. Wie jeden der sieben anderen Siebenmeter wurde auch dieser verwandelt – nur noch 29:30 zwei Minuten vor Ende. Einen Ballverlust später konnte Bönnigheim 72 Sekunden vor Schluss zum 30:30 ausgleichen – wieder war Bönnigheim Meister. Kann sich die TSG in Unterzahl davon nochmal erholen? Ja, sie konnte! Alissa Strauss machte 59 Sekunden vor Schluss das 30:31. Jetzt war Hall wieder Meister. Aber Bönnigheim hatte ja noch fast eine Minute und viel Zeit zum Ausgleich. Aber der nächste Wurf ging unplatziert links am Tor vorbei. Die letzten Sekunden spielten die Haller Mädels dann souverän runter und konnten sich um 17.26 Uhr getragen vom Schlachtruf „Fight hard, fight fair and never give up“ mit dem Minimalergebnis zum Bezirksliga Meister küren.
Um 17.30 Uhr durfte Jella Stüß den Meisterwimpel in Empfang nehmen und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Glückwunsch allen Spielerinnen dieses außergewöhnlichen Jahrgangs, ihr habt es euch verdient! Glückwunsch auch den verantwortlichen Trainern Fritz Bernhardt und Ralph Stüß sowie Torwarttrainer Sascha Flinner.