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Verabschiedung von Zoran Stavreski – danke Zoran für alles!

Збогум и се најдобро, тренер Зоране!
Auf Widersehen und Alles Gute lieber Zoran!

Nach drei Jahren als Trainer der ersten Männermannschaft verlässt uns Zoran Stavreski.

Im Sommer 2020 waren die Haller Handballer auf der suche nach einem neuen „gscheiten“ Trainer. Der Haller Linksaußen Alexander Bendl brachte damals den Namen Zoran Stavreski ins Spiel. Stavreski trainierte bis zu diesem Zeitpunkt bereits die Teams vom HB Ludwigsburg, der HSG Pforzheim, dem TSV Asperg und dem SV Kornwestheim.

Im Juli 2020 klingelte dann bei Zoran in Pforzheim das Telefon und am anderen Ende war Halls Handball-Chef Fritz Bernhardt. Bernhardt fiel auch gleich ohne langes Blabla sofort „mit der Türe ins Haus“. Die Haller Handballer brauchen einen neuen Trainer, der die Mannschaft wieder organisiert, neuen Schwung bringt und „die Karre“ wieder auf die Erfolgsspur führen kann. Fritz Bernhardt konnte sich gut vorstellen, dass Stavreski der richtige Mann dafür sei.

Die „Verlobung“ zwischen Trainer, Handballchef und Verein folgte dann auch noch gleich beim ersten Telefonat.
Fritz Bernhardt stellte die alles entscheidende Frage: Willst du lieber Zoran die Männer-Mannschaft als Trainer übernehmen, in guten wie in schlechten Tagen, dann antworte mit Ja, ich will!“ und Zoran antwortete, „Да, ајде да се обидеме!“ Der Suchende und der Gefundene waren sich nicht nur schnell einig, sondern auch auf Anhieb sympathisch und kurze Zeit später stand Zoran bereits in der Handballhalle in Schwäbisch Hall und leitete sein erstes Training.

Nach dem ersten Training war die Entscheidung bereits gefallen, Zoran stieg bei den Haller ein und übernahm das Traineramt. Unzählige Male fuhr Zoran in den letzten drei Jahren dann von Pforzheim nach Schwäbisch Hall zum Training und den Heimspielen und wieder zurück.
In dieser Zeit machte Zoran auch die EHF Trainer A-Lizenz, unglaublich!

Der Anfang war wirklich nicht einfach, es galten Corona-Schutzmaßnahmen und keiner wusste, wie lange man was noch darf? Bereits im Folgejahr des Amtsantritts führte Zoran dann die TSG-Männer als Meister zurück in die Bezirksliga. In der vergangenen Saison begleitete Zoran die Mannschaft durch ein anstrengendes Jahr. Die Qualität und die Quantität der Mannschaft in der abgelaufenen Saison wechselte von Spiel zu Spiel. Bei einem Spiel Bockstark und beim nächsten Spiel dann wieder „zum heulen schwach“. Trotz allem schafften unsere Männer den Klassenerhalt und können auch weiterhin in der Bezirksliga spielen.

Zorans letztes Heimspiel hatte es dann auch nochmal in sich. Die TSG Schwäbisch Hall gegen HSG Lauffen-Neipperg oder auch Tabellen 9. gegen Tabellen 2. Die erste Halbzeit des Spiels war bis auf die Anfangsminuten ein ständiges Hin- und Her, wobei die HSG immer mit zwei oder drei Toren in Führung lag. Erst ab der 23. Minute wurde die TSG stärker und konnte bis zur Halbzeitpause auf 12:13 verkürzen.

Nach der Halbzeitpause ging es dann weiter wie in Halbzeit eins und die HSG konnte sich abermals auf jeweils 2 bis 3 Tore absetzen. In der 42. Minute stand es dann 20:24 und es sah wirklich nicht danach aus als könnten die Männer von Zoran Stavreski in den letzten 18 Minuten gegen die Männer aus Lauffen-Neipperg hier noch irgend etwas mitnehmen. Die Tribüne wurde zu diesem Zeitpunkt auch immer leiser. Felix Trump war es dann der die Rakete zündete und die TSG einen 4:0 Lauf hinlegen konnte und die Anzeigetafel dann in der 48. Minute den Spielstand 24:24 anzeigte. Jetzt tobte auch wieder die Tribüne und Zoran gab lautstark Anweisungen von der Bank. Doch Janes Hönnige von der HSG bremste den TSG-Lauf mit dem Treffer zum 24:25 für die HSG. Im Gleichschritt ging es in die Crunchtime in der dann der Haller Heiko Hornef 47 Sekunden vor Spielende mit seinem Treffer zum 29:28 die TSG zum ersten mal in Führung brachte.

Die Schenkenseehalle war am explodieren!
War es das? War das der Sieg? Nein!
Die TSG war nicht clever genug, die HSG zu halten und ließ noch einen Torwurf zu und wieder zappelte der Ball im Haller Netz.
25 Sekunden vor dem Ende war es Philipp Lang der für die HSG zum 29:29 traf, unglaublich!
Die Haller Bank um Trainer Zoran tobte und die Männer auf dem Spielfeld warfen noch einmal alles nach vorne!

Jetzt oder nie, ALLE nach vorne, VOLLGAS, alles oder nichts! Schnelles Anspiel der TSG, Pass auf Jan Stephan und der Linkshänder versenkt 5 Sekunden vor Ende den Ball im Tor der HSG!!!

30:29 was für ein Handballkrimi! Das muss es jetzt doch gewesen sein! Aber auch die HSG hatten noch ein paar Sekunden auf der Uhr. Mit einem Blitzanspiel rannten die HSG-Spieler in größter Verzweiflung noch einmal gegen eine jetzt offene Haller Manndeckung an, kamen tatsächlich nochmal zu einem Torwurf, der Haller Torwart parierte den Wurf, der Abpraller rollte aus dem Kreis, Thohuwabohu an der Kreisline, ein einziges Wirwar, mehrere Spieler versuchen an den Ball zu kommen und stürzen übereinander … die Sirene ertönt und das Spiel ist aus!
30:29 Heimsieg, die Schenkenseehalle war ein Tollhaus und die Haller Spieler jubelten.

Doch in all dem Jubel mischt sich plötzlich Entsetzen und Aufregung. Die beiden Unparteiischen wollen mit der Schlusssirene in dem Durcheinander am Kreis ein Foul von Heiko Hornef, dem Kapitän der TSG gesehen haben.
Sie zeigen Hornef die Rote Karte und auf die Siebenmeter-Linie. Jetzt kochte die Halle, Strafwurf für die HSG nach der regulären Spielzeit. Heiko Hornef war mit der Entscheidung überhaupt nicht einverstanden und machte seinem Ärger lautstark Luft.
An den verwirrten Gesichtern der Spieler merkt man, dass am Ende keiner der beiden Mannschaften genau wusste, was die Unparteiischen hier entschieden haben?
Für die TSG war es eine extrem harte Entscheidung, der HSG hingegen war das egal, für sie ist das der letzte Strohhalm.
Philipp Lang trat noch einmal an und versenkt den Ball eiskalt im Haller Tor zum 30:30 Endstand.
Phuuu, was für ein Spiel?!? War das jetzt ein Punktgewinn oder ein Punktverlust? Egal, es war auf einfach ein super Handballspiel und nach wenigen Minuten hatte sich die Stimmung auch wieder beruhigt. Deshalb lieben wir unseren Sport.

Für die TSG geht damit eine schwierige Saison zu Ende in der mehr als das Minimalziel „Klassenerhalt“ einfach nicht drin war.

Zoran zieht es in der Saison 23/24 in die Pfalz. Er übernimmt beim TV 03 Wörth die Oberliga-Frauenmannschaft.
Aber wer weiß, vielleicht lesen wir irgendwann einmal im Internet die Schlagzeile „Zoran Stavreski wird neuer Trainer bei Vardar Skopje!“ Das nämlich wäre Zorans größter Traum hat er uns verraten.

TSG Handball: Zoran, was möchtest du der TSG und deinem alten Team noch mit auf den Weg geben?


Zoran: Die TSG und speziell mein Team war einer der besten Vereine und eines der besten Teams in dem ich bisher arbeiten und das ich bisher betreuen durfte.
Ich wünsche dem Verein und meinem Team nur das Beste und ich bin überzeugt dass die Mannschaft ihren erfolgreichen Weg weiter gehen wird.